Allein unterwegs sein
Für Cynthia bedeutet Alleinreisen vor allem eines: Freiheit – die Möglichkeit, in ihrem eigenen Tempo zu entdecken, sei es in stiller Reflexion oder in geselliger Runde an Bord der SH Vega fand sie genau diese perfekte Balance. „Ich genieße die Unabhängigkeit des Alleinreisens und es, meinen eigenen Zeitplan zu gestalten“, erklärt Cynthia.
„Man kann wählen, ob man sich mit Mitreisenden austauscht oder die Ruhe genießt – beim Lesen, bei kreativen Tätigkeiten oder bei einem der zahlreichen Angebote an Bord: Vortage, Tierbeobachtungen an Deck oder wissenschaftliche Experimente“, berichtet sie weiter. „Die größte Herausforderung war für mich, genügend Zeit am Tag zu finden, um an all den Aktivitäten teilzunehmen – seien es Zodiac-Ausfluge, Filmvorführungen, Gespräche mit neuen Freunden oder inspirierende Vortage“.
Dauerhafte Bindungen aufbauen
Im Gegensatz zu herkömmlichen Urlaubsreisen bieten Expeditionskreuzfahrten die Möglichkeit zu tieferen Verbindungen – sowohl mit anderen Reisenden als auch mit der Welt selbst. „Meine Mitreisenden, darunter auch die wissenschaftlichen Vortagenden, waren interessant, neugierig, belesen und weitgereist – unsere Gespräche sprühten nur so vor Fakten, Fantasie und Freude!“, erzählt Cynthia. „Die Alleinreisenden saßen oft gemeinsam im Speisesaal, und ich wurde häufig eingeladen, mich zu Paaren oder Gruppen dazuzugesellen“, erklärt sie weiter. „Mit vielen Mitreisenden stehe ich noch heute in Kontakt – ein Paar aus den Niederlanden, das ich auf meiner zweiten Vega-Reise in die Antarktis kennengelernt habe, traf mich später in Irland. Die Crew von Swan Hellenic heiß sie herzlich willkommen an Bord – sie erinnerten sich an sie von vor zwei Jahren und gaben uns das Gefühl, Teil der Vega-Familie zu sein“.
Eine Welt voller Entdeckungen
Für Cynthia war der Ruf der Polarregionen unwiderstehlich. „Die überwältigende Schönheit der Antarktis, ihre Abgeschiedenheit, der Reichtum an Tierleben und die sich ständig verändernde Landschaft aus Schnee, Eisbergen und Gletschern – sowie die langen, hellen Tage fernab von Menschen und Zivilisation – haben mich so sehr fasziniert, dass ich immer wieder zurückkehren musste“, erinnert sie sich.
Eine weitere unvergessliche Reise führte sie sich durch die Nordwestpassage – ein Prt voller Geschichte. „Als Kanadierin war ich überglücklich, diese Regionen, das Volk von Nunavut und die geschichtsträchtigen Orte der Expeditionen zu besuchen, von denen ich in der Schule gehört hatte. Besonders bewegend war es, am Strand von Beechey Island entlangzugehen – zwischen alten Konservendosen und den drei Gräbern der gescheiterten Expedition von Kapitän Sir John Franklin und seinen 129 Männern“ berichtet sie. „Zu wissen, dass eines seiner Schiffe, die HMS Terror, kürzlich gefunden wurde, machte meinen Besuch noch eindrucksvoller“.
Unter den Sternen mit See-Elefanten und mehr
Von einem Eisbären mit violettem Gesicht bis hin zu Beobachtung von See-Elefanten um Mitternacht – Cynthia hat auf ihren Reisen außergewöhnliche Tierbegegnungen erlebt. „Eine der denkwürdigsten Begegnungen war, als wir mit dem Zodiac recht nah an einen streifenden Eisbären an Land herankamen“, erinnert sie sich. „Unser Fotograf hielt sein violettes Gesicht fest… verursacht durch die Heidelbeeren, die er gegessen hatte!“ Ein weiterer unvergesslicher Moment ereignete sich gegen Mitternacht in der Antarktis: „Die Bedingungen waren perfekt, um mit den Zodiacs zu einer Insel aufzubrechen, die seit einem Jahrzehnt nicht mehr betreten worden war“, erzählt sie. „Wir gingen an Land, stiegen auf einen Hügel und blickten hinunter auf eine Kolonie von See-Elefanten am Strand. Es war unvergesslich. Und das um Mitternacht!“ Doch diese Erlebnisse waren nicht nur voller Staunen – sie machten auch auf die Verletzlichkeit der Natur aufmerksam. Eine der größten Überraschungen meiner Polarreisen war das Gefühl tiefer Ehrfurcht und Wertschatzung für diese heute bedrohten Regionen“, gesteht Cynthia.
Ein Zuhause auf See
Für Cynthia war die SH Vega nicht einfach ein Schiff – sie war ein Zuhause auf See. „Die SH Vega, benannt nach dem ersten Schiff, das die Nordwestpassage durch die Arktis durchquert hat, wurde acht Mal mein Zuhause“, sagt sie. „Die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Herzlichkeit und Geduld der Crew machten jede Reise zu etwas Besonderem – und ich habe jedes Eckchen an Bord erkundet!“
„Es ist die Fachkompetenz und Erfahrung des Expeditionsteams, die mich immer wieder zurückkehren ließ“, gibt Cynthia zu. „Ihre Bereitschaft, Ihr Wissen, Ihre Begeisterung und ihre Expeditionsgeschichten mit uns zu teilen, war unvergesslich. Und für mich gibt es drei entscheidende Faktoren, die eine Kreuzfahrt mit Swan Hellenic besonders machen: das Wissen der Kapitän in enger Zusammenarbeit mit den Expeditionsleitern, die geringe Größe des Schiffs mit nur 150 Passagieren und der eisverstärkte Schiffsrumpf. Diese Aspekte, zusammen mit der Fachkompetenz der Expeditionscrew, ermöglichten es uns, entlegene Orte zum bestmöglichen Zeitpunkt zu besuchen und Dinge zu sehen, die anderen verborgen bleiben“.
Inspirierende Polar Expertinnen und -Experten
Zwei der inspirierenden Persönlichkeiten, denen Cynthia an Bord begegnete, waren AJ Jinman und Richard Simpson – Expeditionsleiter mit einem reichen Erfahrungsschatz in polaren Regionen. „Beiden überquerten auf Skiern die Halbinsel von einer Seite zur anderen im Rahmen einer wissenschaftlichen Expedition zum Gedenken an den Todestag des Entdeckers Ernest Shackleton“, berichtet sie. „Stellen Sie sich das vor! Sie waren so erfahren, so kenntnisreich – und dabei noch unterhaltsam! Ihre Geschichten waren beeindruckend, und wir alle sind bereichert, die kennengelernt zu haben.“
Cynthias Empfehlungen
Für alle, die eine Expeditionskreuzfahrt in Erwägung ziehen, hat Cynthia einen einfachen, aber tiefgreifenden Rat: „Raumen Sie die Spinnweben aus Ihrem Kopf, damit Sie all das, was Sie erwartet, in seiner ganzen Fülle aufnehmen können!“ Denn wenn ihre Erlebnisse eines beweisen, dann das die Welt auf uns wartet – und es immer noch mehr zu entdecken gibt. „Horen Sie auf das Zischen der Luft, wenn ein Wal in der Nahe atmet“, fugt Sie hinzu. „Freuen Sie sich mit den Pinguinen über ihren Alltag; nehmen Sie ihren Geruch wahr. Lauschen Sie der Stille. Horen Sie das leise Knistern der Luft im Eis. Und erkennen Sie, welche ein Privileg es ist, am Leben zu sein – umgeben von all diesem Zauber“.
Weitere Reisen folgen
Nach so viele unvergesslichen Reisen fragt man sich, was Cynthia als Nächstes plant. Doch ihr Entdeckergeist ist ungebrochen. „Es ist schwer, das zu übertreffen, was ich mit der SH Vega gesehen und erlebt habe, aber Svalbard und Polynesien locken mich noch immer“, sagt sie. „Und nach meiner geliebten Antarktis wurde ich jederzeit zurückkehren – ich brauche nur meinen Pass!“ Wir freuen uns darauf, sie bald wieder an Bord begrüßen zu dürfen – zu weiteren großartigen Abenteuern!
Fotos mit freundlicher Genehmigung von Cynthia Borghesani und Yuri Choufour